Überall - von Autos über Elektronik, Schaltschränke, Beleuchtung, Luftfilter, Verpackungen, Haushaltsgeräte bis zur Photovoltaik und Medizintechnik. Der Grund dafür ist einfach: In unserer hochtechnisierten Welt müssen Elektronik und Technik bestmöglich abgedichtet und versiegelt werden, damit ihre Funktionsfähigkeit erhalten bleibt.
Eine Dichtung ist eine Konstruktion, welche ungewollte Stoffübergänge von einem Raum in einen anderen begrenzt oder je nach Grad der Dichtwirkung sogar verhindert. Das Zusammenspiel von Bauteil und Dichtung ist hierbei von entscheidender Bedeutung, vor allem die Konstruktion und die Stabilität des Bauteils als auch die Haftung der Dichtung auf unterschiedlichen Bauteilmaterialien. Sonderhoff hat dafür ein breites Spektrum unterschiedlichster Schaumdichtungs- und Vergusssysteme im Lieferprogramm, die sich mit den teil- oder vollautomatischen Misch- und Dosieranlagen von Sonderhoff Engineering unmittelbar auf das Bauteil aufbringen lassen und dort aushärten. Die Schaumdichtungen Fermapor® K31 aus Polyurethan oder Fermasil® aus Silikon bieten optimalen Schutz gegen Feuchtigkeit, Staub, Chemikalien, Öle, Fette oder sonstige Medien und sie helfen Geräusche oder Vibrationen zu dämpfen. Polyurethanschäume sind zwischen -40° und +120° C temperaturbeständig, Silikonschaumdichtungen von -60° bis +180° C, kurzzeitig sogar bis +350° C. Für Bauteile im Outdoor-Einsatz empfiehlt Sonderhoff die hydrophoben Fermapor® K31 Dichtungssysteme oder die silikonbasierten Fermasil® Dichtungen, insbesondere für hohe Temperaturen.
Effizientere Fertigung mit FIPFG
Die FIPFG (Formed In-Place Foam Gasket) genannte Auftrags¬technik ist im Vergleich zu konventionellen Einlegedichtungen (EPDM, TPE, NBR) sehr wirtschaftlich und effizient. Durch die hohe Prozesssicherheit der Sonderhoff Misch- und Dosieranlagen wird eine präzise, das heißt wiederholungsgenaue Mischkopfpositionierung über dem Bauteil und damit die konturgenaue Dosierung der Schaumdichtung auf dem Bauteil sichergestellt.
Die Vorteile der FIPFG-Technik sind konstante Dichtungsqualität und niedrige Ausschussraten. Es können Kosteneinsparungen realisiert werden, beispielsweise fallen durch die Automatisierung der Auftragstechnik weniger Personalkosten an. Auch die Materialkosten sind gering, weil durch nahezu 100 prozentige Ausnutzung der Rohmaterialien keine Stanz- oder Verschnittverluste wie bei den vorgefertigten Einlegdichtungen entstehen. Bauteildichtungen aus den von Sonderhoff entwickelten Fast-Cure PUR-Schäumen sind schon nach 2 bis 3 Minuten klebfrei und lassen eine sich nahtlos anschließende Weiterverarbeitung zu. Die hohe Prozesssicherheit der automatisierten FIPFG-Auftragstechnik eliminiert außerdem viele Fehlerquellen, die die Dichtwirkung beeinträchtigen könnten. Schnellere Produktionsgeschwindigkeiten und eine effizientere Fertigung sind somit möglich.
Bauteil und Dichtung müssen gemeinsam die geforderte Dichtigkeit erreichen
Die Abdichtungsgüte, also das, was eine Dichtung leisten muss, hängt entscheidend von der Konstruktion eines Bauteils ab und wie sie die Dichtung vor direkten Witterungseinflüssen und starker Scherbeanspruchung am besten schützen kann. Um die geforderte Dichtigkeit zu erreichen, macht es daher Sinn, wenn die Sonderhoff Anwendungstechniker zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit den Konstrukteuren über die FIPFG-gerechte Konstruktion der Bauteilprototypen sprechen. Denn oft kann dann die optimale Lage der Schaumdichtung und die richtige Nutgeometrie besser in der konstruktiven Bauteilauslegung berücksichtigt werden. Vor allem die Einsatzverwendung des Bauteils entscheidet über die passende Materialauswahl der Dichtung und welche Funktionseigenschaften sie dafür haben muss. Ob eine Dichtung ein Bauteil aber wirksam abdichtet und Prüfnormen wie die UL-Brandklassen der Underwriters Laboratories, NEMA (National Electrical Manufactures Association), ATEX (ATmosphère Explosible) oder die IP-Schutzarten (Ingress Protection) erfüllt, lässt sich vorher nur mit einer Systemprüfung von Bauteil und Dichtung feststellen.
Der Konstrukteur hat immer auch die Bauteilstabilität und die Anzahl der Befestigungspunkte im Blick. Werden zum Beispiel aufgrund von Kostendruck Bauteile mit zu geringen Wandstärken konstruiert, kann das zu Instabilität und aufgrund unzureichender Kompression der Schaumdichtung zu Undichtigkeiten führen. Auch hier berät Sonderhoff die Kunden, wie hoch die Stabilität des Bauteils und des Gegenstücks sein muss, um ein Durchbiegen zwischen den Schraubpunkten oder Klipsen zu vermeiden. Eine FIPFG-gerechte Bauteilkonstruktion beeinflusst demnach maßgeblich die Abdichtungsgüte.
Die Erfahrung besagt, das perfekte Zusammenspiel zwischen Bauteil und Dichtung wird bestimmt sowohl durch die Feinabstimmung von Prozessablauf und Maschinenparametern des automatischen Dichtungsauftrags, als auch durch die Konstruktion des Bauteils, seiner Einsatzanwendung und den im Pflichtenheft beschriebenen Anforderungen an das Dichtungssystem. Unter der Berücksichtigung aller dieser Einflussgrößen entwickelt Sonderhoff gemeinsam mit den Kunden die jeweils beste Lösung.