Heute ist für viele Menschen, weil sie sehr viel Zeit auf der Straße verbringen, das Auto ein zweites Zuhause geworden. Weil aber im Autoinnenraum mehr Emissionen gemessen an der Fläche vorhanden sind als üblicherweise am Arbeitsplatz im Büro, sollten die Grenzwerte der Konzentration organischer Substanzen wie Lösungsmittel und Formaldehyd für die Luft im Auto deutlich unter den in Gebäuden akzeptierten Werten liegen. Besonders bei den Dichtungen, die im Innenraum von Fahrzeugen, wo ein sauberes, möglichst allergenfreies Raumklima ohne Geruchsbelästigung vorherrschen soll, eingesetzt werden, achtet der Dichtungsspezialist Sonderhoff Chemicals aus Köln darauf, dass seine Dichtungsprodukte frei von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC = Volatile Organic Compounds) und lösemittelhaltigen Stoffen sind.
Wenn Lösemittel oder Flüssigbrennstoffe verdunsten, entweichen VOCs in größeren Mengen in die Umgebungsluft. Weniger offensichtlich ist die Verbreitung unterschiedlicher Begleitstoffe, die nicht fest in Produkte eingebunden sind. Sie können langsam von der Produktoberfläche an die Luft abgegeben und stetig aus dem Produktinneren an die Oberfläche nachgeliefert werden. Das betrifft zum Beispiel restliche Lösemittel und Bausteine in Kunststoffen, Hilfsstoffe wie Weichmacher, Lösungsvermittler, Antioxidationsmittel, Additive, Stabilisatoren und Katalysatoren, – sie kommen in vielen Farben, Klebern und Dichtmassen vor. Aufgrund ihrer Vielfalt lässt sich für VOCs keine einheitliche Gesundheitsgefahr zuordnen. Ihre Toxizität reicht von wenig bedenklich über immunschwächend bis hin zu giftig. Sie können zu Irritationen von Augen, Nase, Rachen und der Haut führen oder allergene Wirkungen erzeugen. Für die meisten VOCs fehlen allerdings bisher wissenschaftlich detaillierte und fundierte Erkenntnisse zur gesundheitlichen Wirkung. Trotzdem sollten VOC-Belastungen soweit möglich vermieden oder zumindest reduziert werden.
Während für Arbeitsplätze, an denen mit Gefahrstoffen umgegangen wird, Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) gemäß der neuen Gefahrenstoff-Verordnung (GefStoffV) gelten, trifft dies für Fahrzeuginnenräume sowie für Wohnungen und Büros nicht zu. Der AGW ist die zeitlich gewichtete durchschnittliche Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der Atemluft am Arbeitsplatz, bei der keine akute oder chronische Schädigung der Gesundheit der Beschäftigten zu erwarten ist. Das Umweltbundesamt (UBA) hat 2007 "Empfehlungen für Innenraumluft" zusammengestellt, die bislang allerdings nur einen "empfehlenden" Charakter haben.
Automobilhersteller fordern vermehrt Low Emission auch für das Autoinnere
Sonderhoff als Zulieferer der unterschiedlichsten Industrien, beschäftigt sich bereits seit zehn Jahren mit der Weiterentwicklung von emissionsarmen Polyurethan basierten Dichtungsschäumen, den so genannten Low Emission Dichtungen. Besonders nachgefragt sind diese Dichtungen bei den Kunden von Sonderhoff aus der Automobilzulieferindustrie sowie bei Herstellern von Luftfiltern für raumlufttechnische Anlagen. Die Low-Emission Dichtungen von Sonderhoff werden im Auto unter anderem bei Türmodulen, für Türinnenverkleidungen, Fensterheber, Lautsprecherabdichtungen, bei der Tür-/Heck-Entlüftung sowie für den leckfreien Sitz von Mikropollenfiltern in der Klimaanlage eingesetzt.
Schon seit einiger Zeit ist das Thema Low Emission auch in der Automobilindustrie angekommen. Aufgrund der Vorgaben der EU-Kommission zum Abbau der CO2-Emissionen um 20 Prozent bis 2020 bauen die Autohersteller mittlerweile nicht nur schadstoffärmere Motoren. Auch die in der Fahrgastzelle verbauten Kunststoffe stehen bei ihnen jetzt vermehrt im Fokus der Emissionsbetrachtung. Seit 2004 bewirbt Ford als einer der ersten Autohersteller das allergengetestete Fahrzeuginnere seiner Autos mit einem speziellen TÜV-Zertifikat. Mehr als 100 Materialien wurden analysiert, z.B. alle Oberflächen, mit denen Autoinsassen während der Fahrt in Kontakt kommen können, wie etwa Lenkradbezüge, Gurte, Schalthebel und Knöpfe. Auch die Luftqualität wurde hinsichtlich der Konzentration organischer Substanzen wie Lösungsmittel und Formaldehyd genau untersucht. Zum Beispiel Pollenfilter von allergenfreien Autos müssen mindestens 98 Prozent der Pollen abfangen, um das TÜV-Siegel zu bekommen. Doch nicht nur Pollen können während einer Autofahrt zum Problem für Allergiker werden. Auch Farbstoffe, Kunststoffe, Lösungsmittel oder Nickel sind in manchen Bezugsstoffen und Verkleidungen zu finden und nicht selten Auslöser von Atembeschwerden oder Kontaktallergien. Seitens der Medizin wird das Belastungspotential durch VOCs für die wachsende Zahl von Allergikern (über 25 % in Deutschland) zunehmend anerkannt.
Sonderhoff entwickelt Schaumdichtungen für die Low Emission Anforderungen der Autohersteller und ihrer Zulieferer
Neben Ford stellen auch Daimler, BMW und GM/Opel höchste Ansprüche an die im Fahrzeug verbauten Kunststoffe und fordern vermehrt Low Emission Kunststoffe mit geringen VOC und FOG-Werten. Zum Beispiel schreibt Daimler in seiner Prüfvorschrift DBL 5452 strenge Liefervorschriften für formgeschäumte weichelastische Schaumstoffe auf Polyurethanbasis vor. Die Grenzwerte sind dort für den VOC-Wert bei 100 µg und für den FOG-Wert bei 250 µg pro 1 Gramm Polyurethan festgelegt. Die Sonderhoff Low Emission Schaumdichtungssysteme erfüllen die dort definierten Grenzwerte für weichelastische offenzellige Polyurethanschaumstoffe, die als Dichtungsprofile mit Misch- und Dosieranlagen von Sonderhoff im Niederdruckverfahren auf oder in die Bauteile aufgetragen werden. Das wurde Sonderhoff nach intensiven Prüfungen durch ein akkreditiertes unabhängiges Prüfinstitut bescheinigt.
Die Emissionswerte werden von unabhängigen Institutionen nach der Norm VDA 278 bestimmt. Hierbei wird einerseits das Ausdampfen leichtflüchtiger organischer Bestandteile bei niedrigen Temperaturen in Form des VOC-Wertes, als auch das Ausdampfen schwerflüchtiger Bestandteile bei hohen Temperaturen, ausgedrückt durch den FOG-Wert (abgeleitet vom englischen „Fogging“ - Vernebelung), gemessen. Wenngleich verbindliche Grenzwerte für die Summe der in der Innenraumluft vorliegenden VOC derzeit noch nicht existieren, können VOCs in der Luft dazu führen, dass ein von Experten bezeichneter Fogging-Effekt entsteht. Fogging ist ein physikalischer Effekt, der sich nicht gänzlich verhindern lässt. Dabei bewegen sich Rußpartikel, Staub- oder Aerosolteilchen durch die Luft aus einem warmen Gebiet in kältere Zonen und scheiden sich dort ab. Im Extremfall könnte ein Beschlagen der Windschutzscheibe durch Fogging die Verkehrssicherheit der Autofahrer beeinträchtigen.
Kunststoffe und eben auch Dichtungen dürfen selbst bei extremen Temperaturen, wie sie oft im Fahrzeuginneren bei direkter Sonneneinstrahlung im Sommer vorherrschen, keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe ausstoßen. Die Minimierung von Emissionen wird über die Auswahl der Materialrohstoffe erreicht. Das bedeutet im Falle der Low Emission Dichtungsschäume, dass leicht flüchtige Bestandteile, wie Treibmittel, Öle, Stabilisatoren oder Weichmacher, die unter dem Begriff VOC (Volatile Organic Compounds) zusammengefasst sind, von Sonderhoff nicht eingesetzt werden. Somit tragen die Low Emission Dichtungsprodukte von Sonderhoff dazu bei, die Schadstoffbelastungen im Auto zu reduzieren.