Das Prinzip ist bei allen gleich: Von der einen Seite strömt verunreinigte Luft ein und auf der anderen Seite strömt sie gefiltert wieder heraus. In welcher Qualität ist eine Frage des Anspruchs. Damit die Filter auch halten, was sie versprechen, müssen sie gut verklebt sein und eine perfekte Abdichtung gewährleisten. Dafür sorgt Sonderhoff als Systemlieferant der Filterindustrie, mit Misch- und Dosieranlagen sowie Materialsystemen zum Abdichten und Verkleben von Filtern in unterschiedlichen Anwendungen.
Zur Filtech 2016 wird die Sonderhoff Unternehmensgruppe ihre Kompetenz und Produkte auf diesem Gebiet der Filteranwendungen präsentieren. Sonderhoff Chemicals steht den führenden Herstellern von Filtersystemen mit einem breiten Sortiment an 2-Komponenten Schaumdichtungen, Klebstoffen und Vergussmassen zur Seite, die Einsatzbereiche von Staubsauger- bis Luftfilter für Reinraumqualität abdecken. Für die Applikation unterschiedlicher Filteranwendungen verwenden die Kunden die Misch- und Dosieranlagen von Sonderhoff Engineering. Mit der in der Filterindustrie etablierten FIP(F)G-Dosiertechnik (Formed In-Place (Foam) Gasket) werden die Materialsysteme direkt auf die Filterbauteile automatisch aufgetragen. Die 2-Komponenten Reaktionswerkstoffe härten bei Raumtemperatur auf den Bauteilen aus und können zügig weiterverarbeitet werden.
Auf dem Sonderhoff Messestand R9 in Halle 11.1 wird live demonstriert, wie der Mischkopf der Dosierzelle SMART-M die Kontur von Filterrahmen umlaufend abfährt und dabei einen speziellen gelartigen Verguss der Produktfamilie Fermadur® präzise in die Rahmennut dosiert. Die Qualitäts-anforderungen an das Vergussgel für den Einsatz bei Filtern in Raumlufttechnischen Anlagen (RLT) von Krankenhäusern und für die Chipherstellung in Reinräumen sind sehr hoch. Der Filterrahmen wird beim Einbau in die RLT-Anlage an ein Rahmengegenstück mit umlaufender Kante aufgesetzt. Dabei taucht die Rahmenkante nach dem Feder-Nut-Prinzip in das Vergussgel ein. Der Filtersitz wird dadurch luftdicht abgeschlossen, so dass die gesamte Luft durch den Filter geht und Luftverunreinigungen nicht am Filter vorbei in die klimatisierte Luft gelangen. Für die Luftdichtigkeit entscheidend ist, dass beim Herausnehmen des Filterrahmens die Eintauchstelle der Rahmenkante im Verguss sich dank des Selbstheilungseffekts der Vergussmasse immer wieder zurückbildet.
Präzises Abdichten, Kleben und Vergießen von Filtern
Über eine gleichbleibend hohe Qualität beim Abdichten, Kleben und Vergießen von Filtern entscheidet nicht nur die richtige Auswahl der Rohstoffe, sondern vor allem die Sicherheit und Genauigkeit der Produktionsanlage, die einen präzisen Applikationsprozess der Materialien auf die Bauteile sicherstellen muss. Hierfür stehen die Niederdruck Misch- und Dosieranlagen von Sonderhoff Engineering.
Die Dosierzelle SMART-M ist modular konstruiert und kann flexibel auf unterschiedliche Fertigungskonzepte hin angepasst werden. Nachträgliche Umbauten sind daher mit geringem Planungsaufwand umsetzbar. Mit den geringen Außenmaßen von 1200 x 1700 x 2400 mm (Breite x Tiefe x Höhe) findet sie auf minimaler Stellfläche Platz. Der 3-Achs-Linearroboter der Dosierzelle kann Bauteile in einem Verfahrbereich von bis zu 500 x 600 mm (Breite x Tiefe) und bis zu einer Teilehöhe von maximal 250 mm abfahren. Der Mischkopf der Dosierzelle wird dabei mit einer Wiederholgenauigkeit von +/- 0,05 mm über dem Bauteil positioniert, so dass das Dichtungs- oder Vergussmaterial über die Mischkopfdosierdüse direkt auf das Bauteil oder in eine Nut konturgenau aufgetragen werden kann. In den Bauteilradien ist mit dem Linearroboter von Sonderhoff eine max. Beschleunigung von 5 m/s² möglich.
Auf dem Sonderhoff Messestand erfolgt die Bestückung der Dosierzelle mit Bauteilen bedienerfreundlich über einen Rundtakttisch mit einer 180° Teilung für eine Einlege- und eine Arbeitsposition, die in einem Zyklus von 1,5 Sekunden wechseln. Bei dieser halbautomatischen Bauteilbestückung ist der Zugang zum Einlegebereich an der Zelle durch ein Lichtgitter abgesichert.
Alternativ dazu ist das Einlegen der Bauteile manuell oder über einen Wechseltisch vorgesehen oder sie werden der Dosierzelle vollautomatisch über ein durch die Zelle laufendes Transferband zugeführt.
Low-Emission Schaumdichtungen zum Abdichten von Luftfiltern
Die in Klimaanlagen von Autos verbauten Polyurethan Schaumdichtungen Fermapor® K31 von Sonderhoff sorgen für einen Leckage freien Sitz des Filters am Luftansaugkanal, so dass keine ungefilterte Luft am Filter vorbei in den Innenraum gelangt. Um jedoch die Belastung der Luft im Fahrerraum mit VOC-Emissionen (Volatile Organic Compound) deutlich zu reduzieren, werden für das Abdichten von Filtergehäusen zur Frischluftansaugung im Auto die emissionsarmen Polyurethan Schaumdichtungssysteme Fermapor® Low-Emission eingesetzt. Sie entsprechen den strengen Grenzwertanforderungen fast aller Automobilhersteller. So erfüllt Sonderhoff zum Beispiel die herstellereigene Spezifikation DBL 5452-13 von Daimler, die als Zielwerte für VOC-Emissionen 100 µg und für das Foggingverhalten 250 µg pro Gramm Polyurethan vorgeben. Durch zu viel VOC in der Luft entsteht oft auch Fogging (Vernebelung). Rußpartikel, Staub- und/oder Aerosolteilchen in der Luft bewegen sich dabei aus warmen in kältere Zonen und scheiden sich dort ab. Beim Auto kann das zu einem Beschlagen der Windschutzscheibe oder der Innenseite der Scheinwerfer führen.
Ein weiteres Produktmerkmal der Polyurethan basierten Fermapor® K31Schaumsysteme sind die antimikrobiellen Dichtungseigenschaften, die verhindern, dass sich Mikroorganismen und Schimmelpilze auf den Abdichtungen der Filter für Klimaanlagen oder für die Frischluftansaugung im Auto festsetzen.
Antimikrobielle Schaumdichtungen für das Abdichten von RLT-Anlagen
Das Institut für Lufthygiene (ILH Berlin) hat die von Sonderhoff speziell für RLT-Anlagen entwickelten Schaumdichtungen Fermapor® K31-A-9020-17F und K31-A-9308-5-VP5-F sowie das Vergussprodukt Fermadur®-A-196-4F auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen und Bakterien nach DIN EN ISO 846 (Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe) untersucht. Die Prüfungsergebnisse belegen, dass das Dichtungsmaterial von Sonderhoff nicht als Nährstoffquelle für Mikroorganismen dient. Spezielle Additive in der Materialrezeptur der antimikrobiellen Fermapor® K31 Schaumdichtungen sorgen für den wirksamen Schutz der Abdichtungen von klimatechnischen Bauteilen zur Luftverteilung, wie zum Beispiel Lüftungsgitter, Luftfilter, Zerstäuber und Zugangsschleusen, gegen einen Befall mit gesundheitsschädlichen Mikroorganismen.
Die Hersteller von Lüftungs- und Klimatechnik stellen an die in ihren Anlagen eingebauten Dichtungen sowie vor allem für das Abdichten und Verkleben von Luftfiltern besondere Anforderungen, um die Hygieneanforderungen an raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) nach VDI 6022 zu erfüllen. Insbesondere die Luftfilter dieser Anlagen, welche die klimatischen Bedingungen von Innenräumen gerade verbessern sollen, sind oft der Grund für Kontaminationen der Innenraumluft. Denn die auf Luftfiltern stattfindende Akkumulation von Mikroorganismen stellt ein potentes Allergierisiko dar, wenn die damit kontaminierte Luft von Mensch und Tier eingeatmet wird. Speziell bei ansteigenden Temperaturen nimmt die Konzentration der Mikroorganismen deutlich zu und die Pilzsporen entwickeln eine höhere Vitalität. Solche Bedingungen sind ein guter Nährboden für Krankheitskeime und -erreger, die bei Menschen Infektionen auslösen können.
Damit Klimaanlagen einwandfrei funktionieren und für ein gutes Raumklima sorgen, müssen sie daher regelmäßig gewartet werden. Dabei wird unter anderem auch der Leckage freie Sitz der Luftfilter durch optimale Abdichtungen, die im besten Fall mit einem antimikrobiellen Schutz versehen sind, überprüft.